Museum Mühlberg 1547
In der Nähe der Stadt Mühlberg/Elbe wurde am 24. April 1547 europäische Geschichte geschrieben, als die Heere der katholischen Allianz, angeführt von Kaiser Karl V., und des protestantischen Schmalkaldischen Bundes unter dem Kommando des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich hier aufeinander trafen. Diese für den Verlauf der Reformation entscheidende Schlacht bildet den thematischen Schwerpunkt im sanierten und konzeptionell neu ausgerichteten wieder eröffneten Museum, das sich nun würdig in die Reigen der mitteldeutschen Stätten der Reformation einreihen kann. Des Weiteren erfährt der Besucher Wissenswertes über die Historie der 1230 erstmals erwähnten Doppelstadt Mühlberg, über die Bedeutung von Handwerk und Gewerbe und über das Leben am und mit dem Elbe-Strom. Ein Teil der neuen Dauerausstellung widmet sich der Geschichte des Kriegsgefangenenlagers STALAG IV-B und des darauf folgenden NKWD-Speziallagers Nr. 1 in Neuburxdorf bei Mühlberg, die anhand von Fotos, überlieferten Objekten und Zeitzeugeninterviews den Besuchern vermittelt wird. Das Museumsgebäude selbst, die 1531 errichtete Neue Propstei am ehem. Zisterzienserinnenkloster Marienstern, zeugt von der bewegten Geschichte der Stadt. Einen besonderen Blickfang, nicht nur für Kunstkenner, bilden die bei den jüngsten Restaurierungsarbeiten freigelegten Wandmalereien aus der Renaissance-Zeit. Das Ensemble aus Propstei und den zwar veränderten, aber in ihrer Substanz erhaltenen Klostergebäuden - vor allem der Klosterkirche, zählt zu den größten in Brandenburg.
Museumsverbund des Landkreises Elbe-Elster
Ansprechpartnerin im Museum „Mühlberg 1547“: Frau Martina Pöschl
Tel.: 035342 / 837000
E-Mail:
Homepage: http://www.museumsverbund-lkee.de
Adresse:
Klosterstraße 9
04931 Mühlberg/Elbe
Öffnungszeiten:
April – September
Dienstag – Sonntag 10:00 Uhr – 18:00 Uhr
Oktober – März
Dienstag – Sonntag 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Eintrittspreise (ab Januar 2019):
Erwachsene | 4,00 € |
ermäßigt | 2,00 € |
Familienkarte | 10,00 € |
Kombikarte | 14,00 € |
Gruppen ab 15 Personen pro Person | 3,00 € |
Museumsführung unter 15 Personen gesamt ab 15 Personen pro Person |
30,00 € 2,00 € |
Fotoerlaubnis (außer für kommerzielle Zwecke) | frei |
Detailinformationen zur Barrierefreiheit finden Sie hier:
http://www.barrierefrei-brandenburg.de/index.php?id=dsview&tx_tmbpoisearch_pi2[poi]=11587
Zwischenbilanz. Ein Vierteljahrhundert Kunstmappe Elbe-Elster
Museum Mühlberg 1547 zeigt Werke der bildenden Berufskünstler*innen des Landkreises Elbe-Elster
Seit einem Vierteljahrhundert bereichert und spiegelt eine jährliche neu aufgelegte Edition der EE-Grafikmappe die Kulturlandschaft Elbe-Elster. 1994 erstmals vom damaligen Kulturamt des Landkreises herausgegeben, hatte sie noch keinen thematischen Schwerpunkt und entstand aus einer Idee des ehemaligen Kulturamtsleiters Andreas Pöschl sowie des Finsterwalder Malers Horst Bahr, der das Gesicht der Mappe bis 2011 entscheidend prägte.
Was mit Blättern von sechs grafisch arbeitenden Künstler*innen begann, setzte sich seit 1999 mit neun Drucken in einer Ausgabe von jeweils 29 Mappen fort. 2012 übernahm der Altenauer Künstler Paul Böckelmann die Gestaltung des Einbands. Nach der Eröffnungsedition trug jeder neue Jahrgang einen festgelegten Titel. Er schuf eine Orientierung, die dennoch Freiraum für Interpretation und individuelle Handschrift ermöglichte, und aus der die inhaltliche und ästhetische Spannung des einzelnen Mappenwerks erwuchs. Die Themen sind vielfältig: Mal ist es der Blick des Künstlers in die Gesellschaft unter dem Titel „Um-sichten“, mal der Blick auf seine Region. Manchmal decken sich Mappen-Titel und das Thema der Brandenburger Kulturland-Kampagne wie beim Titel „Der Himmel auf Erden“. Auch die regionalen Kunstausstellungen werden gern aufgegriffen; „Engelgeflüster“ und „Wanderungen“ sind mit diesem Hintergrund künstlerisch bearbeitet worden.
All dies war Grund genug, der EE-Grafikmappe eine eigene Ausstellung im Museum Mühlberg 1547 zu widmen, die bis zum 5. September gezeigt wird. Unter dem Titel „Zwischenbilanz. Ein Vierteljahrhundert Kunstmappe Elbe-Elster“ können Kunstfreund*innen jeweils 2 Blätter pro Jahrgang betrachten. Außerdem können die Mappen zum Preis von jeweils 250,00 € erworben werden.
Der Museumsbesuch ist derzeit nur nach Voranmeldung unter Tel. 035342 837000 oder möglich. Die Voranmeldung kann auch kurzfristig erfolgen. Vor dem Besuch werden Kontaktdaten erhoben; während des Rundgangs muss eine medizinische Maske getragen werden. Es gelten die Hygienekonzepte des Museumsverbunds Elbe-Elster, die unter www.museumsverbund-lkee.de sowie vor Ort eingesehen werden können.
Abbildung
Grafik von Georgios Wlachopulos für die Edition 2007 „Wasserspiegel“
Museum Mühlberg 1547 jetzt mit Wissensrallye und Audioguides für Kinder und Erwachsene
Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ förderte maßgebliche Investition in verbesserte Vermittlungsarbeit
Das Museum „Mühlberg 1547“ hat sein Vermittlungsangebot für junge und erwachsene Besucher erweitert. Eine Wissensrallye und ein eigens für Kinder und Jugendliche entwickelter Audioguide ermöglichen es nun auch jungen Besuchern, sich das Haus individuell und unterhaltsam zu erschließen. Ergänzt wird dies mit einem Audioguide für Erwachsene. Möglich wurde das Projekt durch einen substanziellen Zuschuss der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“, der mit Eigenmitteln des Museums ergänzt worden ist.
Übergeben wurde das Gesamtpaket dieser Tage von Jürgen Riecke, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Elbe-Elster, an Roland Neumann, Beigeordneter und Kulturdezernent des Landkreises Elbe-Elster. Beide reichten Audioguide und Wissenrallye-Flyer prompt zum Testen an Kinder des Horts der Grundschule Mühlberg weiter, die sich eigens zur Übergabe eingefunden hatten. Ausgestattet mit nagelneuen iPods, absolvierten sie mit dem historischen Mühlberger Barthel Strauchmann im Ohr eine Rallye entlang von 13 Wissenspunkten. Am Ende konnten die richtigen Lösungen gegen eine Belohnung eingetauscht werden, darunter ein Museums-Familienticket für jedes Kind.
Die Wissensrallye entstand nach einer Idee von Martina Pöschl, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums, und wurde von der Cottbuser Grafikdesignerin Gabriela Weidner illustriert. Den zugehörigen Audioguide für Kinder und Jugendliche konzipierte die Berliner Historikerin und Autorin Dr. Iris Berndt, in der Region bereits mit ihrem Buch zum sächsischen Brandenburg bekannt. Ihr ist es ebenso wie der Illustratorin gelungen, die historische Figur des Barthel Strauchmann behutsam zu modernisieren und so die Verbindung zur jungen Zielgruppe herzustellen. Mit Pauken, Trompeten, Pferdegetrappel und anderen Geräuschen inszenierte Maren Schibilski-Rupprecht (Berlin) den Text von Iris Berndt, der von dem Schauspieler Kilian Ponert eingesprochen wurde. Der Audioguide für Erwachsene verfolgt den klassischen Ansatz eines erklärenden Rundgangs und gibt damit an vielen Stellen Vertiefungs- und Verständnishilfen. Ihm lieh die Schauspielerin Viola Sauer ihre Stimme. Die Ausstattung mit 40 iPods und deren Programmierung besorgte das Massener Unternehmen gpt audio. Damit können nun auch ganze Reisegruppen auf Wunsch mit einem Audioguide ausgestattet werden.
„Für die Vermittlungsarbeit des Museums ‚Mühlberg 1547‘ bedeutet der heutige Tag ein Meilenstein“, so Roland Neumann. „Aus unseren anderen Museen wissen wir, dass sich die Verweildauer mit einem Audioguide deutlich erhöht. Besucher können sich das Haus und seine Ausstellungen damit einfach besser erschließen.“ Besonders freue ihn, dass auch ein Angebot für junge Besucher entwickelt worden sei, ergänzte Sparkassen-Vorstand Jürgen Riecke. „Wir unterstützen die Arbeit der Museen bereits mit unserer Klassenticket-Förderung. Die Wissensrallye gibt einen neuen Anreiz, das Museum in Mühlberg zu besuchen.“
Foto LKEE/Veit Rösler:
Jürgen Riecke, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Elbe-Elster, Roland Neumann, Beigeordneter und Kulturdezernent des Landkreises Elbe-Elster sowie Martina Pöschl, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums (v.l.), übergeben die neuen Audioguides zum Testen an Schüler des Horts der Grundschule Mühlberg. Im Vordergrund Museumsmitarbeiterin Katrin Brunk im Kostüm des Barthel Strauchmann und Schülerin Paula Wegner