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Reformation in Mühlberg

Mühlberg gehörte zum albertinischen Herzogtum Sachsen, in dem Herzog Georg der Bärtige (1471-1539) den alten Glauben bewahren wollte und energisch gegen die Lutheraner vorging. Erst nach seinem Tod im April 1539 führte sein Bruder Heinrich der Fromme (1473-1541) die Reformation im Herzogtum Sachsen ein. Er holte eine Visitationskommission um den Altenburger Reformator Georg Spalatin (1484-1545)

 

Georg Spalatin führte die Reformation in Mühlberg ein, Gemälde von Lucas Cranach, 1509

 

ins Land, die am 15. Juni 1540 auch in Mühlberg eintraf.

 

In der Neustädter Pfarrkirche (Frauenkirche) wurde daraufhin der evangelische Gottesdienst eingeführt und für Pfarrer, Kaplan, Schulmeister und Kantor wurden besoldete Stellen eingeführt.

 

Altar aus der Mühlberger Klosterkirche, 1569 von Heinrich Göding

 

Die Einwohner Mühlbergs nahmen geschlossen den neuen Glauben an. Einzig die Nonnen des Mühlberger Klosters weigerten sich. Die 30 Nonnen und 17 Laienschwestern, die damals im Kloster lebten, wurden gezwungen, die Ordenskleidung abzulegen. Sie durften aber im Kloster wohnen bleiben. Über zwanzig Jahre blieb das Mühlberger Kloster ein „Hort des alten Glaubens“, in dem die Klostertraditionen bewahrt blieben. Die Nonnen besuchten römisch-katholische Messen im Kloster Heilig Kreuz bei Meißen, wo die Nonnen ebenfalls die Einführung der Reformation ablehnten. 1559 mussten die verbliebenen Nonnen das Kloster Mühlberg verlassen. Sie wurden nach Meißen und schließlich nach Bautzen umgesiedelt, wo die letzten Mühlberger Nonnen starben. Damit war das Kloster aufgelöst. Die Klosterkirche diente fortan als evangelische Pfarrkirche für die Altstadt Mühlbergs. An die Einführung des lutherischen Gottesdienstes erinnert ein prächtiger Renaissance-Altar des Dresdner Hofmalers Heinrich Göding (1531-1606), das die Erben des Klostervogts Valentin Fuchs gestiftet hatten. Das 1569 geschaffene Werk kann heute in der Mühlberger Frauenkirche besichtigt werden.

Über drei Jahrhunderte war Mühlberg eine evangelisch-lutherische Stadt. Erst als sich im Zuge der preußischen Einquartierungen im 19. Jahrhundert wieder Katholiken ansiedelten, kam es erneut zu katholischem Kirchenleben in der Stadt. Heute gehen die Mitglieder beider Konfessionen freundschaftlich miteinander um. Evangelische und katholische Christen begegnen sich bei ökumenischen Gottesdiensten und gemeinsamen Festen. Gemeinsam betreiben sie auch das „Ökumenische Haus der Begegnung und Stille“ im Kloster Mühlberg. Die evangelische Kirchengemeinde gehört zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, die große Teile Thüringens und Sachsen-Anhalts, aber auch Gebiete in Sachsen und Brandenburg umfasst. Die katholische Christen Mühlbergs gehören zur Pfarrei St. Franziskus in Bad Liebenwerda, die dem Bistum Magdeburg zugeordnet ist.

 

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