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Mühlberg

Der Name unserer Stadt – Mühlberg – ist untrennbar mit der Schlacht am 24. April 1547 verbunden. Das furiose Finale des Schmalkaldischen Krieges, dem ersten Religionskrieg auf deutschem Boden, hat unserer Stadt Mühlberg einen Eintrag in die Geschichtsbücher beschert.

Schlacht bei Mühlberg, Gemälde von Christoph Wetzel, 1990

 

An diesem denkwürdigen Tag waren zahlreiche Fürsten vor Mühlberg versammelt, darunter Kaiser Karl V. (1500–1558), der zugleich auch die spanische und zuvor auch die römisch-deutsche Königskrone trug, sein Bruder Ferdinand, König von Böhmen und nun auch römisch-deutscher König, der Kurfürst von Sachsen Johann Friedrich, dessen Vetter Herzog Moritz von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen und andere mehr. Mit dem Sieg bei Mühlberg war Kaiser Karl V. auf dem Höhepunkt der Macht und ließ sich entsprechend verherrlichen. So künden heute zahlreiche Kunstzeugnisse von den Ereignissen der Schlacht bei Mühlberg.

 

Kaiser Karl V.nach der Schlacht bei Mühlberg, Gemälde von Tizian, 1548

 

Jedoch gelang es Kaiser Karl V. mit seinem Sieg bei Mühlberg über die Anhänger Martin Luthers nicht, die Reformation dauerhaft zurückzudrängen. Moritz von Sachsen (1521–1553), der in der Schlacht noch an der Seite des Kaisers gekämpft hatte, stellte sich später an die Spitze der evangelischen Reichsstände und erzwang eine Einigung der Konfessionen. Insofern bereitete die Schlacht bei Mühlberg den Augsburger Religionsfrieden von 1555 vor, in dem der lutherische Glaube reichsrechtlich anerkannt und der römisch-katholischen Konfession gleichgestellt wurde.

Durch die Schlacht wurde Mühlberg auch zu einem wichtigen Erinnerungsort sächsischer Geschichte. Durch die Teilung Sachsens 1485 hatten sich mit Ernestinern und Albertinern zwei Familienzweige herausgebildet. Mühlberg gehörte zum albertinischen Landesteil. In der Reformationszeit standen sich beide Linien als Konkurrenten gegenüber. Der unterlegene Ernestiner Johann Friedrich der Großmütige (1503–1554) verlor nach der Schlacht bei Mühlberg die Kurwürde an seinen albertinischen Vetter Moritz und musste auch große Teile des ernestinischen Territoriums abgeben, darunter auch Wittenberg und Torgau. Moritz gründete das albertinische Kurfürstentum Sachsen mit der Hauptstadt in Dresden, während sich die Ernestiner mit Gebieten in Thüringen begnügen mussten. Insofern hat die Schlacht bis heute Auswirkungen für den mitteldeutschen Raum, auch wenn Mühlberg seit 1815 nicht mehr zu Sachsen gehört. Aufgrund der Beschlüsse des Wiener Kongresses musste der König von Sachsen zwei Drittel seines Staatsgebiets an den König von Preußen abtreten. Dazu gehörte auch der nördliche Teil des Meißner Kreises mit dem Amt Mühlberg. Seit 1990 gehört Mühlberg zu Brandenburg. Innerhalb des Netzwerks der Reformationsstätten, zwischen Torgau und Wittenberg, ist Mühlberg mit dem neu eröffneten Museum „Mühlberg 1547“ der wichtigste brandenburgische Ort der Reformation im mitteldeutschen Raum.

Aber während sich die Ereignisse  der Schlacht größtenteils vor den Toren der Stadt abgespielt haben, gibt es auch innerhalb der ehemaligen Stadtmauern Orte, die vom Ringen im Reformationszeitalter erzählen, wie das ehemalige Zisterzienserinnenkloster, die Propstei, in dem sich heute das Museum befindet, das Rathaus oder das Schloss, wie sich anhand eines Spaziergangs gut erkunden lässt.

 

 

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