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Vergessen oder verschwiegenen: NS-Opfer unter Vorbehalt

09. 05. 2025 um Uhr

Vergessen oder verschwiegenen: NS-Opfer unter Vorbehalt 

Museum Mühlberg 1547 bittet am 9.5. zu einem Vortrag des Kulturwissenschaftlers Andreas Pretzel 

 

Im Mai 2025 jährt sich der die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus zum 80. Mal. Zum Anlass nimmt der Kulturwissenschaftler und Historiker Andreas Pretzel am 9. Mai um 19.00 Uhr die Nachkriegsgeschichte und den Kampf von NS-Verfolgten um Anerkennung mit einem Vortrag in den Blick. Und fragt: Warum sind im Gedenken an den Holocaust und antifaschistischen Widerstand so viele Leidenswege vergessen worden? Wo finden sich ihre Spuren, und was erzählen sie uns? Pretzel zeigt, wer von den NS-Verfolgten in Ost- und Westdeutschland als NS-Opfer amtlich anerkannt wurde, wer Zuwendung und Unterstützung erhielt und wer davon ausgeschlossen wurde. Außerdem nimmt er die Rolle der Interessenvertretungen und Verbände der NS-Verfolgten in den Fokus.  

 

Auf der einen Seite wurde Antifaschismus zur Staatsräson und „Opfer des Faschismus“ ein Ehrentitel. Auf der anderen Seite entstand ein Rechtsstatus privilegierter NS-Opfer – für die vornehmlich erinnerten Opferkollektive. Da hatten viele schlechte Karten, wenn es um Anerkennung als NS-Opfer, Entschädigung oder Rückerstattung ging: etwa Sinti und Roma, Homosexuelle, sogenannte Asoziale, Zwangssterilisierte, Opfer der Euthanasie und ihre Angehörigen. Mit Einblicken in die unmittelbare Nachkriegszeit bis hin zu Entwicklungen der 1950er-Jahre wird die heute verstörende Geschichte dieser vergessenen und verschwiegenen Opfer aufgezeigt. Und gefragt: Welche Konsequenzen entstanden daraus für die Aufarbeitung und Bewältigung der NS-Gewaltgeschichte, für die Erinnerungspolitik und das Gedenken? Welche Verfolgten konnten ihre Geschichten der Öffentlichkeit erzählen? Wer war zum (Ver-)Schweigen verdammt? 

 

Andreas Pretzel studierte Kulturwissenschaft und Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist dort seit 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle Archiv für Sexualwissenschaft. Außerdem ist er als Dozent an der Akademie Waldschlösschen tätig. Eintritt 10,00 Euro, ermäßigt 8,00 Euro. Um Anmeldung unter 035342 837002 oder Email wird gebeten. 

 
Abbildung Georg Tauber: ‚Die Last‘ zu dem Problem ‚Die Vergessenen!‘, Aquarell- und Tuschezeichnung 1946, entstanden für die KZ-Arbeitsgemeinschaft „Die Vergessenen“ und deren gleichnamiger Zeitschrift, KZ-Gedenkstätte Dachau, DaA L 992/55/45111, Leihgabe von Tobias Hofer, Lisa Gobmeier und Simon Gobmeier
Abbildung Georg Tauber: ‚Die Last‘ zu dem Problem ‚Die Vergessenen!‘, Aquarell- und Tuschezeichnung 1946, entstanden für die KZ-Arbeitsgemeinschaft „Die Vergessenen“ und deren gleichnamiger Zeitschrift, KZ-Gedenkstätte Dachau, DaA L 992/55/45111, Leihgabe von Tobias Hofer, Lisa Gobmeier und Simon Gobmeier

 

Veranstalter / Veranstaltungsort

Museum "Mühlberg 1547"

Klosterstr. 9
04931 Mühlberg

(035342) 837000
(03535) 465102

E-Mail:

 
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